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Déifferdeng

Ein Tag mit: Die Baumschützer

Was machen Menschen mit einem interessanten Beruf den ganzen Tag? Hinter ihrer Arbeit steht oft mehr, als es auf den ersten Blick scheint. In der neuen Reihe „Ein Tag mit …” begleitet das DIFFMAG-Team Menschen in ihrem Berufsalltag. Den Anfang macht der Baumverwalter Michael Grodidier mit seinem Team aus der Umweltabteilung.

„Kommt mit, wir können zusammenfahren. Dann kann ich euch genau zeigen, was wir den ganzen Tag alles machen bzw. schon fertiggestellt haben“, schmunzelt Michael Grodidier zur Begrüßung. Das zweiköpfige DIFFMAG-Team steigt mit dem Experten für städtische Bäume in den Gemeindewagen. Und schon geht unsere Tour los. Die erste Station an diesem Mittwochmittag: die Rue de Belair / Rue Pasteur. Bis 2019 haben hier unzählige Zierkirschen die Straßen jedes Jahr im Frühling in ein wunderschönes rosa Blütenmeer verwandelt. Ein Traum für Anwohner, Spaziergänger und Besucher. Da hier jedoch das gesamte Kanalsystem und die Versorgungsleitungen erneuert sowie kranke Bäume gefällt werden mussten, plus eine neue Asphaltdecke aufgetragen wurde, hat sich heute in den beiden Straßen einiges verändert. „Eine externe Firma hat hier 74 neue Bäume, Apfelbäume und Zierkirchen, gepflanzt. Gleichzeitig wurde eine neue Berieselungsanlage von einer externen Firma installiert. Das Wasser zum Benetzen kommt von einer unterirdischen Quellwasserpumpe in der Nähe des Differdinger Friedhofs. Das ist eine tolle Sache, denn jeder Baum benötigt im Sommer rund 15 Liter pro Tag in den ersten Jahren“, erklärt der

Forstwirt Grodidier, der seit September 2021 in der Umweltabteilung der Stadt Differdingen arbeitet. „Mein Team hat in diesem Winter rund 100 verschiedene Bäume in der gesamten Gemeinde neu angepflanzt“, sagt er. Eine Diversifizierung der Bäume sei besonders wichtig. Zurück zur Rue de Belair / Rue Pasteur: Alle Baumstämme seien mit drei Holzpfeilern geschützt, damit Autos die Bäume nicht beschädigen, so der 35-Jährige weiter. Das kommt in letzter Zeit leider immer häufiger vor. Das Gleiche gilt für Vandalismus an Bäumen. Erst kürzlich wurden zwei neu gepflanzte Bäume beim Grillplatz bei der Mine Grouwen von Unbekannten massiv beschädigt. Dabei ist Vandalismus an Bäumen auch Sachbeschädigung und wird geahndet! Wer etwas gesehen hat, kann sich an die Umweltabteilung wenden (T. 58 77 1-1494 / arbres@differdange.lu).

Baumschutz ist deshalb für die Mannschaft von Michael Grodidier und für unsere Stadt Differdingen ein ganz besonderes Anliegen. Als ein dem Klimaschutz verpflichtete Stadt ist der Schutz und Ausbau des Grünraumes in der Gemeinde ein wesentliches Ziel. Und überall, wo es sinnvoll und möglich ist, setzen sich die drei Mitarbeiter voll und ganz dafür ein. Tatkräftig unterstützt von der Umweltschöffin Laura Pregno (déi gréng), die derzeit im Mutterschutzurlaub ist und von ihrem Parteikollegen Paulo De Sousa vertreten wird.

„Mein Team hat in diesem Winter rund 100 verschiedene Bäume in der ganzen Gemeinde neu angeplanzt.” – Michael Grodidier, Forstwirt und Baumverwalter

„Was einige Leute vergessen oder nicht verstehen wollen, ist die Tatsache, dass Bäume viel für uns tun. Sie reinigen die Luft, speichern Kohlendioxid, spenden Sauerstoff und Schatten und können im Sommer die Temperatur um sieben Grad senken. Zudem verschönern Bäume unser Stadtbild“, erläutert Sebastien Meyer, der zusammen mit seinem Arbeitskollegen Ralph Dammé zum Team der Baumpfleger gehört. Die beiden Gemeindegärtner mit Baumspezialisierung setzen konkret die Arbeiten um, die Michael Grodidier – Woche für Woche oder je nach Saison – in seinem Büro für sie plant.

Es geht weiter zur nächsten Station im Zentrum: den Park Gerlache. Zu den Aufgabenbereichen der Baumpfleger gehört auch, alle öffentlichen Parkanlagen regelmäßig zu kontrollieren, um mögliche Gefahren für Bürger*innen und die Umwelt abzuwenden und die Vitalität der Bäume so lange wie möglich zu erhalten.

„Bei uns sieht jeder Tag anders aus.” – Sebastien Meyer, Gemeindegärtner und Baumpfleger

Gleich am Eingang zeigt uns der Baumverwalter den rund 20 bis 25 Meter hohen Götterbaum. „Der Baum ist krank, das können wir an den Verletzungen am Stamm erkennen. Zudem hat er zwei extreme Gabelungen und wird deshalb von einem Seil, das eine externe Firma angebracht hat, gehalten“, so Michael Grodidier. Um zu prüfen, ob Bäume noch standsicher sind, setzt die Differdinger Gemeinde auf externe Spezialisten. Diese können mit moderner Technik (z. B. mit einem Tomografen) ins Innere des Stammes blicken und schauen, wie krank der Baum wirklich ist.

Als letzte Etappe erreichen wir das Gelände der Schule / der Maison Relais in Woiwer. „Letzten Herbst haben wir hier sechs Obstbäume neu angepflanzt. Die Kinder können die Äpfel, Birnen und Kirschen schon in diesem Jahr ernten“, erzählt Sebastien Meyer über das Projekt. Was gefällt den drei Mitarbeitern am besten an ihrem Beruf? „Bei uns sieht jeder Tag anders aus, die Aufgaben sind sehr vielfältig. Es gibt keinen Automatismus.“

KONTAKT
Umweltabteilung
Michael Grodidier
T. 58 77 1-1494 | arbres@differdange.lu