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Déifferdeng

BUDGET 2022: Verantwortungsvolle Investitionen

Am 24. November 2021 legte der Schöffenrat den Haushalt für 2022 vor, der zwei Wochen später, am 8. Dezember, vom Gemeinderat genehmigt wurde. Eine gute Gelegenheit für das DIFFMAG-Team, auf die wichtigsten Punkte einzugehen, aber auch alle im Gemeinderat vertretenen Parteien zu Wort kommen zu lassen.

Zusammenfassende Tabelle

Ordentliches Haushaltsjahr

Einnahmen 138 872 817 €

Ausgaben 105 784 346 €

Überschuss 2022 33 088 470 €

Überschuss 2021 23 861 975 €

Außerordentliches Haushaltsjahr

Einnahmen 58 842 009 €

Ausgaben 112 981 819 €

Defizit 56 139 809 €

Überschuss insgesamt 810 636 €

„Aufgrund der Krise mussten wir Prioritäten setzen, um die Investitionskapazität der nächsten Schöffenräte zu erhalten.“ Mit diesen Worten gibt Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch den Ton bei der Vorstellung des Haushaltsplans an. Denn auch wenn wir vorerst einen weiteren Lockdown entgehen konnten, stand die Pandemie im Mittelpunkt der Haushaltsberatungen. Wie Max Felten, der Wirtschaftswissenschaftler der Gemeinde, erklärt, führte die partielle Normalisierung der Gesundheitssituation zu einem starken Anstieg der Nachfrage, die nicht durch das Angebot befriedigt werden konnte. Dies führte zu einem starken Anstieg der Rohstoffpreise: + 40 % für Holz, + 15 % für Beton und + 40 % für Pellets. Für eine Gemeinde sind die Folgen klar: Der Preis für alle laufenden Projekte muss nach oben korrigiert werden. Hinzu kommt die Unsicherheit, wie sich die Preise in den nächsten Jahren entwickeln werden. Denn wenn sich der Anstieg als dauerhaft erweist, wird auch jedes neue Projekt teurer werden. Ein klassisches wirtschaftliches Mittel zur Bekämpfung der Inflation ist die Erhöhung der Zinssätze. Mit anderen Worten: Die Kreditaufnahme bei den Banken wird teurer. Unter diesen Umständen ist es für die Stadt Differdingen von größter Bedeutung, nicht in die Falle der Überschuldung zu tappen, die unweigerlich die Investitionsfähigkeit des nächsten Schöffenkollegiums im Jahr 2023 nach den nächsten Kommunalwahlen, aber auch der nächsten Generationen, belasten würde. Deswegen hatte das Schöffenkollegium letztlich keine andere Wahl, als Prioritäten zu setzen, indem es Projekte, die den Bürger*innen konkret helfen, beibehielt und „.berflüssiges“ abschaffte. 

Vermeidung von Überschuldung

Vor diesem Hintergrund beschloss die Stadt Differdingen, zwei große Projekte zu verschieben, deren Realisierung 2022 hätte beginnen sollen: die Renovierung und Erweiterung des Rathauses sowie den Bau der Schule und der Tiefgarage am Nelson- Mandela-Platz. Diese beiden Projekte hätten allein über vierzig Millionen Euro gekostet und zu einem starken Anstieg der Schulden beigetragen, da die Jahresraten von 4 Millionen Euro auf fast 11 Millionen Euro gestiegen wären. Wenn man bedenkt, dass die Wirtschaftslage unbeständig ist und die Zinssätze wahrscheinlich erheblich steigen werden, hätten diese beiden Projekte den Handlungsspielraum der Gemeinde in den kommenden Jahren stark belastet. Dank der verantwortungsbewussten Politik des Schöffenrates bleibt die Verschuldung mehr als verantwortungsvoll: 4036 € pro Kopf im Jahr 2021 (2040 €, wenn man die Vorfinanzierungen für die Polizeistation und die internationale Grundschule, zwei Projekte des Staates, ausschließt) und sogar 3744 € (1850 € ohne Vorfinanzierung) im Jahr 2022. Trotz der schwierigen Wirtschaftslage folgt die Stadt Differdingen den Empfehlungen des Innenministeriums zur Vermeidung einer Wirtschaftskrise und investiert im Jahr 2022 die beachtliche Summe von fast 113 Millionen Euro.

Umwelt

Der Respekt vor der Umwelt wird bereits in jungen Jahren erlernt. Die Stadt Differdingen nimmt am Projekt Nachhaltigkeit in der Schule teil, das darauf abzielt, Kinder für die Ökologie zu sensibilisieren. Für 2022 sind Analysen der Luft- und Wasserqualität geplant. Die Gemeinde wird ihr Angebot an Diffprimes ausweiten, um Anreize für Investitionen in nachhaltiges Wohnen und umweltfreundliche Geräte zu schaffen. Es sind umfangreiche Investitionen in die Bewässerung von Bäumen geplant. Lange Trockenperioden, gefolgt von kurzen, aber besonders heftigen Regenfällen, erschweren die Arbeit der Gartenabteilung in städtischen Gebieten, in denen die Wurzeln der Bäume relativ wenig Platz haben. Die Gemeinde will dort, wo es nötig ist, Zisternen und Teiche anlegen. Die Stadt Differdingen wird weiterhin in Solar- und Windenergie investieren, was angesichts der schwankenden Preise für fossile Energieträger von entscheidender Bedeutung ist. Die Umweltschöffin Laura Pregno legt besonderen Wert darauf, eine Wirtschaft für das Gemeinwohl zu etablieren. Ziel ist es, wirtschaftliche Aktivitäten auf der Grundlage eines Wertesystems wie Würde, Chancengleichheit, Umweltfreundlichkeit oder Solidarität zu analysieren, um sicherzustellen, dass das Gemeinwohl im Mittelpunkt dieser Aktivitäten steht. 

Stadtplanung, Sicherheit und Mobilität

Die Gemeinde wird das Fahrradverleihsystem Vël’OK weiter ausbauen und den Anschluss von Radwegen vornehmen, damit Radfahrer leichter und gefahrloser durch die Gemeinde fahren können. Um den öffentlichen Nahverkehr zu fördern, werden an den Bushaltestellen digitale Anzeigetafeln installiert. So werden die Nutzer in Echtzeit wissen, wann der Bus ankommt. Um den Schulweg sicherer zu machen, werden rund um die Schulen – insbesondere in der Rue des Champs im Bock und an der neuen Mathendahl-Schule – elektrische Poller eingerichtet. In Bezug auf die Stadtplanung wird es vorrangig darum gehen, eine Verbindung zwischen dem historischen Kern von Differdingen und dem neuen Zentrum zu schaffen. Das Team um den City-Manager wird die Aufgabe haben, die Attraktivität des Stadtzentrums zu steigern, um die Geschäfte zu unterstützen und ihnen auch bei der Digitalisierung zu helfen. Die Maison Moderne, ein symbolträchtiges Gebäude im Stadtzentrum, steht ebenfalls im Mittelpunkt der Bemühungen der Gemeinde. Diese entwickelt ein Konzept, das auf die Räumlichkeiten zugeschnitten ist und ihren Charme bewahren wird. Der Erwerb des Maison Moderne reiht sich in eine Folge anderer Gebäudekäufe ein, die das Stadtzentrum aufwerten und sicherer machen sollen. Erfahrungen im Ausland zeigen, dass Investitionen in Stadtvierteln, die am stärksten von Unsicherheit geprägt sind, die Situation vor Ort stark verbessern. Seit Mai ist auch ein Team von Straßenpädagogen im Stadtzentrum und in anderen Stadtteilen aktiv. Ebenfalls im Kontext der Sicherheit ist die neue Polizeistation an der Umgehungsstraße zu erwähnen, die die Gemeinde mit 19 Millionen Euro vorfinanziert und die die Ordnungskräfte stärken soll.

Ein weiteres Vorzeigeprojekt ist der Bau neuer Gemeindewerkstätten in Niederkorn für fast 70 Millionen Euro. Jugend, Senior*innen und Familie Die Stadt Differdingen erwägt, das Gebäude des ehemaligen Hotels Gulliver zu erwerben und dort eventuell Seniorenwohnungen einzurichten – vielleicht auch im Rahmen eines generationenübergreifenden Projekts. Dies wäre nach dem Gravity-Projekt eine weitere Investition in „Wohnen für alle“. Zu den Neuigkeiten in Bezug auf Senior*innen gehört die Entwicklung eines Seniorenrats, der sich letzten Monat zum ersten Mal traf, um die spezifischen Bedürfnisse älterer Menschen mit dem Schöffenkollegium zu besprechen. Ein Projekt zur Schulung von Senior*innen im Bereich Digitalisierung ist ebenfalls geplant. Wie jedes Jahr wird die Stadt Differdingen den Schulen und Maisons Relais Priorität einräumen, mit konsequenten Investitionen in den Campus Niederkorn, die Bock-Schule oder die internationale Grundschule. Außerdem ist geplant, die demografische Situation in den Ortschaften zu analysieren, um zu sehen, wo in Zukunft neue Strukturen notwendig sein könnten. Die Jugendabteilung arbeitet an der Erstellung eines kommunalen Jugendplans, der in den kommenden Jahren zum Grundpfeiler der Jugendpolitik werden soll. Die Gemeinde wird zudem eine Kommunikationskampagne starten, die sich speziell an Jugendliche richtet, um sie für die Politik zu sensibilisieren. Was die soziale Komponente betrifft, so wird die Stadt Differdingen die Miete der Épicerie sociale übernehmen. Der Schöffe für soziale Angelegenheiten, Robert Mangen, erklärt außerdem, dass die Solidaritätsbeihilfe im Vergleich zu den Vorjahren um 300.000 € erhöht wird. Diese zusätzliche Hilfe soll vor allem Familien in Differdingen helfen, mit den schwankenden Energiepreisen umzugehen. 

Kultur

Wie der Erste Schöffe Tom Ulveling betont, wird die Stadt Differdingen noch nie so viel in die Kultur investiert haben wie im Jahr 2022. Neben dem üblichen Programm wird Esch2022 mit der Organisation von 28 Projekten in Differdingen, die wir Ihnen kürzlich im DIFFMAG vorgestellt haben, im Mittelpunkt des Kulturjahres stehen.

Sport

Die Sportvereine leiden nach wie vor unter den Folgen der Pandemie. Daher wird die Stadt Differdingen ihre außerordentlichen Subventionen sowie ihre finanzielle Unterstützung für Jugendliche, die eine Mitgliedskarte beantragen, fortsetzen. Wenn die Gesundheitslage es zulässt, wird die Gemeinde ihre großen traditionellen Sportveranstaltungen, den Steel-Run und den i-Run, organisieren. Es ist auch möglich, dass Differdingen die Tour du Luxembourg ausrichten wird“, sagt Paulo Aguiar, der Schöffe für Sport. Zu den Neuheiten gehört auch die Einführung einer Online- Plattform mit einem Terminkalender für alle Sportveranstaltungen in Differdingen. Was die Infrastruktur betrifft, wird die Stadt Differdingen die Renovierung des Sportzentrums in Oberkorn und den Bau einer neuen Sporthalle in der Bock-Schule fortsetzen.


Och dëst Joer ass eise Budget duerch d’Coronapandemie gepräägt. D’Ekonomiste sinn éischter pessimistesch, wat déi allgemeng finanziell Perspektiv, déi vum Staat an domadder och déi vun de Gemengen, ugeet. D’Entscheedung vum Schäfferot fir deemno virsiichteg ze plangen an elo mol 2 gréisser Projeten (Aus- an Ëmbau vun der Gemeng an Quartiersschoul Place Mandela) op Äis ze leeën, kënne mer ënnerstëtzen. Zemools awer de Projet vun der Quartiersschoul bedréckt eis an dofir setze mer eis an, fir dass dëse Projet als éischt erëm opgeholl gëtt, falls sech déi finanziell Situatioun sollt besser präsentéiere wéi ugeholl. Eis Investissementer wäerte weiderhin nohalteg sinn an alle Krittären entspriechen, fir dem Klimawandel entgéint ze wierken. Well dee wäert der nächster Generatioun nach vill méi staark op de Schëllere leie wéi eis. Och eis Motioun fir aktiv géint d’Erhéijung vun den Energiepräisser virzegoen, gouf eestëmmeg ugeholl an an dësem Budget ëmgesat. Besonnesch frou si mer als Gréng awer, dass eis Gemeng weiderhin an de Logement investéiert an och do nei Weeër geet. De GRAVITY ass landeswäit en eemolege Projet. Et ass schued, dass den Hotel GULLIVER seng Diere schonn zougemaach huet an trotz alle Beméiunge vu Proprietär a Gemeng keen fonnt gouf, fir dësen ze iwwerhuelen. Och hei ënnerstëtze mer de Schäfferot fir dëst fonkelnei Gebai ze kafen an en generatiounsiwwergräifende Wunnprojet ze realiséieren. Elo scho kann een erkennen, wat gréng Initiative wéi z. B. d’Kreativfabrik 1535° Creative Hub an d’Entscheedung eidel Commercen opzekafen an erëm mat Geschäfter ze fëlle fir en Impakt op de Budget awer och an eiser Gemeng hunn. Et si genee dës kreativ Usätz, déi mer elo an an Zukunft brauchen.”

— Georges Liesch
FRAKTIOUNSSPRIECHER DÉI GRÉNG DÉIFFERDENG