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Déifferdeng

BUDGET 2021 "Wir packen es an"

Am 25. November stellten Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch und der Schöffenrat den Haushaltsplan für 2021 vor. In der Gemeinderatssitzung des 9. Dezember standen die Diskussion und die Abstimmung über das Budget auf der Tagesordnung. Der Haushaltsplan 2021 wurde mit den Stimmen der Déi-Gréng-CSV-Mehrheit angenommen.

In der letzten Ausgabe des DIFFMAG haben wir Ihnen in unserer Retrospektive bereits die großen Vorhaben der Gemeinde vorgestellt, die 2020 in Angriff genommen wurden und die 2021 weitergeführt werden. So etwa das Mammutprojekt Gravity, den Bau der Grundschule für die EIDE, den Schulcampus Mathendahl, das 1535° Creative Hub oder die SportFabrik in Oberkorn. Der Haushaltsplan geht mehrere neue Projekte wie den Umbau des Rathauses, die Renovierung bzw. den Ausbau des Schulcampus „Um Bock“, die neuen Gebäude für die Regiedienste oder das Polizeikommissariat an, doch führt in erster Linie die bereits 2020 begonnenen Großprojekte fort. 2020 war ein außergewöhnliches Jahr – die Gemeinde war und wird in naher und ferner Zukunft auf allen Ebenen gefordert sein. Der Schöffenrat möchte dem Appell der Regierung nachkommen und weiter investieren, um die Wirtschaft zu unterstützen. Das ist nur möglich, weil die Stadt den ordentlichen Haushalt gut im Griff hat, betont Bürgermeisterin Christiane Brassel-Rausch. Der Überschuss bleibt stabil, die Pro-Kopf-Verschuldung liegt unter Landesdurchschnitt, und die Gemeinde ist gut gewappnet in diese Krise gegangen. Dennoch ist coronabedingt mit mindestens 12 Millionen weniger Einnahmen zu rechnen – und das Risiko besteht, dass die Staatsdotierungen weiter nach unten revidiert werden. So wird wohl anders als in den vorangegangenen Jahren in diesem Jahr ein Kredit von neun Millionen aufgenommen.

Durch die Krise gab es 2020 logischerweise weniger Einnahmen und höhere Ausgaben. Folglich müssen Prioritäten gesetzt werden und einige Projekte vorrangig angegangen werden, während andere wie der Bau des Leichtathletikstadions, das Centre médicosocial, der Nelson-Mandela-Platz oder das Parkhaus im Haneboesch zurückgestellt werden, damit die Stadt nicht in eine Schuldenspirale gerät. Diese Vorhaben sind aber nicht vergessen, sondern werden angegangen, sobald die finanzielle Lage dies erlaubt, versichert der Schöffenrat. Es gilt nicht stillzustehen, aber vernünftig zu investieren. Erster Schöffe Tom Ulveling erläutert, dass es sich keinesfalls um ein Resignationsbudget, sondern eher um einen Haushaltsplan im Sinne von „Wir packen es an“ handelt. Mit dem Überschuss von 2019 verfügt die Stadt Differdingen insgesamt über 50 Millionen Euro Investitionskraft, die sie in Wohnungswesen, Bildung und Kinderbetreuung, Naturschutz, Wirtschaft, Sport, Kultur, Sicherheit und Dienstleistungen für die Bevölkerung steckt.

STADTENTWICKLUNG & MOBILITÄT

Die Stadt entwickelt sich weiter in Richtung Digitalisierung, Forschung und Kreativität. Der Haushaltsplan sieht Investitionen in eine moderne Gemeindeverwaltung, neue Wohnviertel und Wohnprojekte, Straßenbau und Mobilität, eine neue Handelszone sowie die Entstehung eines ansprechenden und gut angebundenen Stadteingangs vor, der gemeinsam mit dem Stadtzentrum der Bevölkerung die wichtigsten Dienstleistungen in unmittelbarer Nähe bieten soll. In Differdingen soll sich jeder wohlfühlen. Deshalb wird die Stadt progressiv behindertengerecht umgestaltet. Bestehende Gebäude werden evaluiert und ggf. angepasst. Neubauten werden von vorne herein für jeden zugänglich geplant. Um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu verstärken sind neben dem bereits bestehenden Sicherheitsdienst Maßnahmen wie hellere Beleuchtung, Überwachungskameras und ein Streetworker-Projekt vorgesehen. Außerdem hat der Schöffenrat dem Minister für innere Sicherheit vorgeschlagen, dem Kommissariat Leute zur Verfügung zu stellen, um die Polizisten bei der administrativen Arbeit zu entlasten und ihnen mehr Zeit auf dem Gelände zu ermöglichen. In Punkto Mobilität soll das Diffbusnetz geprüft und überarbeitet werden. Der neue Rufbus „Dinola“ der Stadt wird nach der ersten Testphase evaluiert und ggf. nachgebessert. Kurze Wege und die sanfte Mobilität werden gefördert. Im wirtschaftlichen Bereich wird in die Fertigstellung des Gebäude B des 1535° Creative Hub investiert, ebenso in die neue Handelszone im Haneboesch und die SportFabrik in Oberkorn. In Zusammenarbeit mit dem City Manager, dem Wirtschaftsausschuss und den lokalen Geschäftsvereinigungen sollen neue Geschäftsideen entwickelt werden. Nach einem Gespräch mit Lex Delles, dem Minister für den Mittelstand, werden 250 000 Euro in eine Strategie für das Horesca- und Geschäftsleben der Stadt Differdingen investiert.

KINDER, JUGEND UND FAMILIE

Die Zahl der Einwohner und damit der Familien steigt. Nach wie vor ist die Entwicklung und Bildung der Kinder eine der Prioritäten für die Stadt Differdingen, mit hohen Investitionen in den Neu- und Umbau von Schulen und Kinderbetreuungsstätten sowie das entsprechende Personal und Material. Mit dem Ziel, die Versorgung aller Kinder zu gewährleisten und ihnen bestmögliche Zukunftschancen zu bieten. Außerdem wurde ein Jugenddienst gegründet, der sich den Bedürfnissen der jungen Menschen zwischen 12 und 27 Jahre widmet und die Jugendhäuser der Gemeinde mit Hilfestellung und Aktivitäten für diese Altersgruppe ergänzt.

UMWELTSCHUTZ & SOZIALES

Die Gemeinde investiert weiter in erneuerbare und alternative Energien und die energetische Verbesserung gemeindeeigener Bauten. Im Hinblick auf den neuen Klimapakt 2.0 ist die Gemeinde mit ihrem Klimateam gut aufgestellt, um Maßnahmen umzusetzen, versichert Schöffin Laura Pregno. Ferner wurden die kommunalen Finanzbeihilfen für energetische Sanierungen, von denen Bürgerinnen und Bürger profitieren können, überarbeitet und erweitert (siehe S. 25). Trotz Corona wurden im sozialen Bereich keine Abstriche gemacht, weder beim Solidaritätszuschuss, noch bei der Unterstützung humanitärer Arbeit, erklärt Schöffe Robert Mangen. Der kommunale Seniorendienst Senior Plus war in diesem Jahr besonders gefordert. Aus diesem Grund wird der Dienst weiter verstärkt, um die ältere Bevölkerung zu unterstützen und vor Vereinsamung zu schützen. Der kommunale Chancengleichheitsdienst ist ebenfalls sehr aktiv und veranstaltet das ganze Jahr über Aktionen zur Sensibilisierung in den Bereichen Geschlecht, kulturelle Vielfalt und Behinderung.

KULTUR & TOURISMUS

Durch den Lockdown kam das Kulturleben quasi komplett zum Stillstand. Ein trauriges Jahr für die Kultur und ein trauriges Stadtleben ohne kulturelle Aktivitäten fasst Kulturschöffe Tom Ulveling das Jahr 2020 zusammen. Für 2021 sollen die kulturellen Veranstaltungen am Leben erhalten werden. Ein Teil des Budgets, das 2020 nicht ausgegeben werden konnte, wird auf das kommende Jahr verteilt, um bekannte und neue Veranstaltungen zu organisieren. Die Vorbereitungen für Esch2022 laufen. In diesem Zusammenhang wird auch in den sanften Tourismus in Lasauvage investiert. Außerdem soll den Musikvereinen aufgrund der sanitären Krise unter die Arme gegriffen werden.

SPORT

Die Sportvereine wurden durch die Krise extrem belastet, doch ihre Arbeit ist nach wie vor essenziell, so Sportschöffe Paulo Aguiar: Sie fördern Bewegung bei Kindern und Jugendlichen und gleichzeitig Integration, Fair Play und Zusammenhalt. Die Gemeinde investiert deshalb in Infrastrukturen wie Sporthallen und Fußballstadien sowohl für den Schulsport als auch für den Vereinssport und unterstützt die Vereine während der Krise. Die Stadt Differdingen möchte allen Bürgerinnen und Bürgern ermöglichen, Sport zu machen und übernimmt weiterhin einen Teil der Mitgliederbeiträge für alle jungen Differdinger*innen. Außerdem ist in Zusammenarbeit mit der Lunex, den lokalen Sportvereinen und der Maison Relais eine Studie vorgesehen, um den Kindern in den Betreuungseinrichtungen zukünftig zu ermöglichen, in den Sportvereinen aktiv zu sein.

GEORGES LIESCH – FRAKTIOUNSSPRIECHER DÉI GRÉNG DÉIFFERDENG

Dass dëse Budget keen normale Budget ass, wéi mer an de leschte Jore kannt hunn, muss ee wuel kengem erklären. Et ass e Spagat tëschent der Uweisung vum Ministère de l’Intérieur, fir d’Investissementer héich an awer seng Ausgaben am Grëff ze halen. Well wat vu Recetten erakënnt ass, zemools, wat den Deel vum Staat ugeet, net ganz kloer. Op der aner Säit erkennt een awer och elo d’Friichten vum 1535°, wou elo schonn eng 500 Leit schaffen a mam leschten Gebai des Zuel ob 600 wäert eropgoen. Zum Verglach:

Bei der Arcelor Déifferdeng sinn et nach eng 800 Leit. D’Loyeren heivun an och vun de Haiser a Geschäfter droen zu eisen Recetten bei. Eis als Gréng ass et wichteg, dass mer d’Prioritéite bei den Investissementer no sozialen an ökologeschen Aspekter festleeën. Esou gehéiere fir eis Sanéierungen an Renovéierungen un éischt Stell. Heimadder gëtt eise Bestand erhalen, an d’Energiekäschte fir déi kommend Joren ginn erofgedréckt.

En neit Puzzelstéck an der Mobilitéit ass den neie Ruffbus DiNOLa. Dëst an och de weideren Ausbau vum Vël’OK droen zu engem dréngend noutwendegen Ëmdenken an eiser Mobilitéit bei.

Fir eise Commerce ze ënnerstëtzen, ass en neie Budgetsartikel ugeluecht ginn. Och am Soziale gouf de Budgetsartikel fir Hëllefe staark eropgesat. Dat si fir eis Gréng richteg Entscheedungen.

Natierlech muss een an dëser Situatioun och Projeten no hanne réckelen. Mir stinn als Gréng hannert der Prioritéitelëscht, déi de Schäfferot proposéiert huet.